Lehmsteine, Leichtlehmsteine, Lehmmörtel – genormte Formate mit Anwendungsklasse nach DIN 18945

Lehmsteine

Lehmsteine im Holzständer

Lehmsteine – Bei Lehmsteinen handelt es sich um geformte und ungebrannte Steine aus Ton und Sand. Man unterscheidet zwischen Lehmsteinen und Leichtlehmsteinen (Abkürzung „LL“), bei denen durch Zugabe von Zuschlägen u.a. aus Stroh oder Holzspänen die Rohdichte auf unter 1.200 kg/m³ reduziert wird.

Lehmsteine und Leichtlehmsteine werden vorwiegend zum Ausmauern von Wandausfachungen im historischen Fachwerk oder für Vorsatzschalen im Neubau verwendet. Gerne werden sie auch als Deckenauflage zu Beschwerung von Holzbalkendecken eingesetzt. Wegen der Masse dienen sie im >Untergrund< einer Balkendecke dem Schallschutz und als Wärmespeicher.

Lehmsteine werden mit Lehmmörtel vermauert. Für Leichtlehmsteine wird ein Leichtlehmmörtel verwendet. Bei ausreichender Festigkeit kann aus Lehmsteinen auch tragendes Mauerwerk erstellt werden.

Lehmsteine – getrocknete Steine aus Ton und Sand

Lehmsteine-Herstellung

Lehmsteine in der Herstellung

Lehmsteine werden für den Lehmbau hergestellt. Die Konsistenz des Baulehms bei der Herstellung wird so gewählt und gemischt, dass die Lehmsteine eine ausreichende Wasserkonsistenz und Festigkeit aufweisen. Im ausgemauerten Gefach von Fachwerkkonstruktionen müssen sie auch ohne Putz der Witterung einige Zeit standhalten.

Lehmsteine und Grünlinge – der Unterschied

Grünlinge sind auch Steine aus Lehm. In der Regel handelt es sich bei Grünlingen um ein Zwischenprodukt der Ziegelindustrie. Grünlinge sind geformte Steine aus Ton und Sand, die zum Brennen gedacht sind. Ihre eigentliche Eigenschaft erreichen sie erst als gebrannter Ziegelstein nach dem Brennen. Die Wasserkonsistenz und Festigkeit von Grünlingen ist gering. Aus dem Grund dürfen sie nicht in der Außenwand vermauert werden.

Grünlinge werden vorwiegend bei nichttragenden Innenwänden und als Deckenauflage für mehr Masse und Speicherkapazität bei Holzbalkendecken eingesetzt. Vor dem Vermauern müssen Lehmsteine ausreichend trocken sein, sonst droht beim Nachtrocknen durch einen Verlust des Volumens die Gefahr von Schwundrissen.

Leichtlehmsteine – gelochte Lehmsteine mit und ohne Zuschlag

Leichtlehmsteine

Mauern mit Leichtlehmsteinen

Speziell für den Einsatz in der Außenwand werden Leichtlehmsteine gefertigt. Wie oben bereits erwähnt, wird bei der Herstellung von Leichtlehmsteinen die Rohdichte des Ton-Sandgemisches durch Zuschläge verringert. Aufgrund der geringeren Dichte wird weniger Wärmeenergie in der Heizperiode von innen nach außen abgeleitet. In den Wintermonaten ist das bei Außenwänden von Fachwerkhäusern wichtig, damit möglichst viel Wärme im beheizten Raum bleibt.

Auch gelochte Steine aus Lehm sind Leichtlehmsteine. Im Strangpressverfahren wird der Lehm in der Herstellung durch ein Mundstück der Strangpresse gedrückt. Das Mundstück ist derart geformt, dass ein Lochstein entsteht. Weil gelochte Steine eine geringere Masse gegenüber vollen Lehmsteinen aufweisen, heißen sie eben Leichtlehmsteine.

Anwendungsklasse – Lehmsteine nach DIN 18945

Seit Sommer 2013 werden Lehmsteine nach DIN 18945 „Lehmsteine – Begriffe, Anforderungen, Prüfverfahren“ in drei Klassen eingeteilt. Steine der Anwendungsklasse 1 sind mit Kalkputz verputzt auch für die Ausmauerung von Sichtfachwerk bei bewitterten Fassaden geeignet.

Lehmsteine-Trocknung

Luftrocknung

Steine der Anwendungsklasse 2 eignen sich für witterungsgeschütztes Außenmauerwerk, für nichttragendes Innenmauerwerk und zum Trockenbau zum Beispiel als Wärmespeicher im Neubau. Leichtlehmsteine der Anwendungsklasse 3 eignen sich nur für den Trockenbau als Deckenauflage und für Stapelwände aus Lehm.

Format und Abmessungen von Lehmsteinen

Die DIN 4172 „Maßordnung im Hochbau“ regelt auch die Formate und Bezeichnungen bei Lehmsteinen. Dabei treten die Abkürzungen „DF“ und „NF“ auf, wobei DF für Dünnformat und NF für Normalformat steht.

Die gängigen Maße von Lehmsteinen sind im Lehmbau folgende:

Anwendungsklasse Bezeichnung Format Bedarf*/m²
AK 2 DF 240 x 115 x 52 mm 66 Stück
AK 2 NF 240 x 115 x 71 mm 50 Stück
AK 1 NF 800 240 x 115 x 71 mm 50 Stück
AK 1 NF 1200 240 x 115 x 71 mm 50 Stück
AK 1 2DF 700 240 x 115 x 113 mm 33 Stück
AK 2 2DF gelocht 240 x 115 x 113 mm 33 Stück
AK 3 3DF gelocht  240 x 175 x 113 mm 33/24 Stück
Lehmsteine-im-Kuppelbau

Lehmsteine im Kuppelbau

*Bedarf/m² für 11,5 cm Mauerstärke

Mauermörtelbedarf (erdfeucht) für 1m² Wandfläche bei 11,5 cm Mauerstärke:

35 Liter bei DF   –   27 Liter bei NF   –   20 Liter bei 2DF

Lehmbau – Ihr Ansprechparter für Lehmsteine, Lehmputz, Lehmfarben…

Wenn Sie Lehmsteine oder Leichtlehmsteine benötigen, oder auch Fragen zur Verarbeitung von Lehmsteinen haben, dann sind wir vom Öko Bau-Zentrum gerne Ihr Ansprechpartner.

Schreiben Sie uns bitte eine Nachricht oder rufen Sie uns an. Die Kontaktdaten finden Sie unter >Kontakt<

Vielen Dank!

4 Antworten

  1. josef Kühne sagt:

    Wir beabsichtigen im Jahre 2019 4 Wohnhäuser zu errichten ,und beabsichtigen mit Lehm bzw. Lehm – Steinen auszufachen, Lehmplatten und Lemputz zu verkleiden.
    Wir suchen einen Lehmlieferanten !

    • Hallo Herr Kühne,
      vielen Dank für Ihre Nachricht und für Ihr Interesse an unseren Lehmbaustoffen.
      Wir können Ihnen alles anbieten 🙂
      – Lehmsteine, Leichtlehmsteine
      – Lehmmörtel
      – Lehmbauplatten
      – Lehmputze
      – Lehmfarbe
      – Lehmstreichputz
      – etc.
      Ich werde mich morgen mit Ihnen in Verbindung setzen.
      Beste Grüße
      Daniel Döbel

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