Lehmputz – Erfahrungen & Vorteile von Lehmmörtel für Decken und Wände im Neubau und Fachwerkhaus

Lehmputz

Lehmputz – schön, ursprünglich und gut für ein gesundes Raumklima

Lehmputz ist etwas Ursprüngliches. Die Verwendung von Erde zum Gestalten von Wohnräumen ist ein Mythos, der in allen Kulturen unserer Erde seit Jahrtausenden gelebt wird. Lehmputze sind für Wohnräume und die Bewohner von Vorteil und beim Preis nicht teuer. Auch aus dem Grund ist der Lehmputz für Innenbereiche optimal und immer beliebter.

Das Bauen mit Lehm wird sichtbar durch den Lehmputz der Innenwandgestaltung. Mit Lehmputz verputzte Decken und Wände sind etwas Natürliches und viel mehr als nur Landhausstil. Lehmputze sind Kulturgeschichte, die traditionell in historischen Gebäuden wie dem Fachwerkhaus zum Einsatz kommen.

Wandfläche aus Lehm

Wand mit Putzfläche aus Lehm

Lehm – Gutes Raumklima für Nutzer und gut für Verarbeitende

Die Vorteile von Lehmputzen können Sie auch im Neubau erleben. Ungebrannter Ton kann sehr gut Feuchtigkeit aus der Raumluft aufnehmen und wieder abgeben Die Erfahrungen mit Lehmputzen in Wohnräumen sind für Bewohner und für Verarbeiter durchweg positiv.

Durch Zugabe von Zuschlägen aus Sand, Stroh oder anderen Pflanzenfasern wird in der Regel der Lehmputz direkt aus tonhaltiger Erde gewonnen. Gemahlener Grubenlehm bildet bei der Herstellung zum Lehmunterputz, Lehmoberputz, Lehmfeinputz die Grundlage.

Lehmputz im BigBag

Lehmputze verarbeitungsfertig im BigBag

Lehmputz – positive Eigenschaften für Wohnräume – Ton ist das Bindemittel

Ton ist das Bindemittel im Lehm, der eine Mischung aus Ton, Sand und Eisenverbindungen ist. Lehm ist regional fast überall auf unserem Planeten verfügbar. Im Herstellungsprozess zum fertigen Lehmputz wird nur sehr wenig Energie eingesetzt.

Am geringsten ist der Energieverbrauch bei erdfeuchten Varianten, die im BigBag geliefert werden. Erdfeuchte Lehmputze werden im Werk nicht getrocknet, um sie in Papiersäcke zu füllen. Das spart teure Energie und schont die Umwelt.

Lehmunterputz – Lehmmörtel, Grundputz & Ausgleich von Unebenheiten

Untergrund-für-Innendämmung

Lehmunterputz – Ausgleichsputz

Beim Lehmunterputz handelt es sich um eine Mischung aus Ton, Sand und Gerstenstroh. Der Tonanteil ist hoch, was dauerhaft eine gute Haftung ermöglicht. Durch den hohen Tonanteil im Verhältnis zum Sand spricht man vom „fetten“ Lehm. Mit Lehmunterputz sind in einem Arbeitsgang Putzschichtdicken von 30mm möglich.

Beim Trocknen gibt es aufgrund der Wasserabgabe einen Volumenverlust, der im Unterputz optisch zur Rissbildung führt, was normal ist. Das Stroh gibt dem Putz dabei im Gefüge Halt. Dem Unterputz folgt immer mindestens ein zweiter Auftrag mit einem Oberputz, der die Risse schließt. Weiter Infos finden Sie unter: >Lehmunterputz<

Lehmoberputz – Lehmputz mit oder ohne Stroh als Lehmfeinputz

Verarbeitung-Lehmfeinputz

Verarbeitung – Lehmfeinputz

Der Lehmoberputz ist „mager“. Das bedeutet, dass der Tonanteil im Verhältnis zum Sand geringer ist als beim Unterputz. Beim Verputzen mit Lehmoberputz sollten Fehlstellen und Unebenheiten im Untergrund bereits mit Lehmunterputz ausgeglichen sein.

Die Putzschichtdicke eines Oberputzes beträgt ca. 2 – 10mm. Sie liegt beim Lehmoberputz mit Stroh bei ca. 5-10 mm. Das Stroh ist ein gestalterisches Element, was nach dem Trocknen der Putzschicht noch einmal mit klarem Wasser freigewaschen wird – fertig. Diese Putzoberfläche wird nicht gestrichen. Optisch entsteht ein Putz mit mit goldgelb glänzendem Stroh und schönen, erdigen Charakter.

Streichen mit Lehmfarbe

Streichen mit weißer Lehmfarbe

Der Lehmfeinputz ist ohne Stroh und wir in einer Schichtdicke von ca. 2-3mm geputzt und mit dem Schwammbrett gefilzt. Der Feinputz stellt nach dem Trocknen in der Regel den Untergrund zum Anstrich mit abgetönter oder weißer >Lehmfarbe< dar.

Lehmfeinputze verwenden wir zur Verbesserung des Raumklimas bei Bestandsgebäuden und im Trockenbau. Dabei wird auf vorhandene Gipsputze, Gipskartonplatten oder Fermacell-Gipsfaserplatten zunächst eine raue Mineralputzgrundierung gestrichen. Darauf folgt je nach Gegebenheit der Auftrag von Lehmfeinputz mit oder in zweilagen ohne Gewebearmierung.

Soll das Finish auf einem Unterputz mit dem farbigen Lehmputz >Yosima< erstellt werden, dann Folgt auf den trockenen Unterputz zum Ausgleich und zum Verfüllen der Risse eine dünne Schicht Lehmfeinputz. Weitere Infos finden Sie unter >Lehmfeinputz<

Lehmputz im Innen- und Außenbereich

Lehmputz-außen

Lehmputz im Fachwerk

Im lufttrockenen Zustand sind Lehmputze hart und haben einen ursprünglich erdigen Charakter. Lehmputze eignen sich zum Verputzen von Wand- und Deckenflächen im Innenbereich und auch im Außenbereich, was insbesondere für die Fachwerksanierung zutrifft.

Die Tonbestandteile beim trockenen Lehm werden durch größere Wasseraufnahme (Hydratwasser) wieder plastisch. Aus dem Grund müssen Lehmputze und Lehmmörtel nach dem Austrocknen vor direkter Feuchtigkeit geschützt werden. Im Außenbereich werden lehmverputzte Gefache von Fachwerkhäusern in der Regel immer mit einem Kalkputz überputzt.

Wandheizung mit Lehmputz

Wandheizung mit Lehmputz

Im Innenbereich eignen sich Lehmputze zum Verputzen von Decken- und Wandflächen im Wohnzimmer, im Kinderzimmer, im Schlafzimmer, im Bad, in der Küche etc. Im direkten Spritzwasserbereich wie zum Beispiel in der Dusche muss der Lehmputz geschützt werden.

Wandheizung – Strahlungswärme und gutes Raumklima dank Oberflächen aus Lehm

Lehm ist ein guter Wärmespeicher. Aus dem Grund eignen sich Lehmputze in mehreren Lagen auch bestens zum Einputzen einer Decken- und Wandheizung, die mit niedriger Vorlauftemperatur für gleichmäßige und angenehme Strahlungswärme sorgt. Dank geringer Konvektion (Luftströmung) eignet sich die Wandheizung auch bestens für Allergiker. Weitere Infos finden Sie unter: >Wandheizung<

Lehmputz – Untergrund und Untergrundvorbereitung für Lehmputze
Lehmunterputz mit Gewebe

Neubau – Lehmunterputz mit Gewebe

Beim Renovieren oder Sanieren in einem Fachwerkhaus kommt man aus dem Staunen oft nicht raus, wenn man sieht, worauf in früherer Zeit mit Lehm alles geputzt wurde und dies Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte überdauert hat. Regelwerke waren nicht bekannt, was in unserer Zeit anders ist, denn im Lehmbau gelten heutzutage die Lehmbauregeln vom September 2013.

Entsprechende der Lehmbauregel muss der Untergrund auch für Putzflächen aus Lehm trocken, tragfähig und fest sein. Das bedeutet, dass auf alte, lose Putzstellen und auf feuchten Untergrund nicht einfach übergeputzt werden darf. Lose Stellen müssen vor dem Verputzen abgenommen und bei feuchten Stellen zunächst die Ursache für Feuchtigkeit abgestellt werden.

Die Aussage „Der Untergrund muss dauerhaft tragfähig sein“ bedeutet zum Beispiel, dass der Lehmputz auch nicht direkt auf Holzbalken geputzt wird. In dem Fall wird zunächst ein Putzträger aus Schilfrohr auf dem Balken mittels Schrauben oder Nägeln montiert und dann erst mit Lehmputz überputzt.

Lehmputze – Haftung auf neuem Mauerwerk und auf Gipskarton / Gipsfaserplatten

Lehmputz auf Ziegelmauerwerk

Lehmunterputz auf Ziegelmauerwerk

Lehmputze haften mechanisch am Unterrund. Je rauer die Oberfläche, desto besser wird die Haftung sein. Aus dem Grund sind alle glatten Flächen mit einer geeigneten Grundierung vorzubereiten. Für glatte Mauerwerksflächen wie dem Kalksandstein empfehlen wir das Vorstreichen einer grobkörnigen Mineralputzgrundierung. Auch der Spritzbewurf aus dünn angerührtem Kalkputz ist eine mögliche Lösung.

Auf gemauertem Ziegelmauerwerk können Sie den Lehmputz direkt ohne eine Grundierung auftragen. Durch die Fugenstruktur ist der Untergrund in der Regel ausreichen rau. Das gilt auch für den Untergrund aus Lehmsteinen, bei dem ein Vornässen mit einer dünnen Lehmschlämme (wenig Putz und viel Wasser) hilfreich ist.

Gipsfaserplatten und insbesondere glatte Gipskartonplatten sollten immer mit einer rauen Mineralputzgrundierung vorgestrichen werden. Zuvor sollten alle Stoßfugen fachgerecht gespachtelt und eine Gewebearmierung fachgerecht eingearbeitet sein.

Lehmputz auftragen – besondere Qualität der Wand- und Deckengestaltung

Auftragen von Lehmfeinputz

Auftragen von Lehmfeinputz mit der Kelle

Zum Verputzen und zur Gestaltung der eigenen „vier Wände“ gibt es in der modernen Industriegesellschaft einige Möglichkeiten. Auch wenn alle zertifiziert und auch bauamtlich zugelassen sind, so gibt es nur zwei Varianten, die ohne synthetische Zuschläge hergestellt werden und bereits Jahrtausende erfolgreich erprobt sind. Das sind der Lehmputz und der >Kalkputz<.

Der Lehmputz, um den es hier in diesem Abschnitt geht, ist der Pionier. Seine weiche authentische Oberfläche wird in der Regel mit der Putzkelle, dem Reibebrett und einem Schwammbrett erstellt. Aufgrund seiner guten Hautverträglichkeit kann er auch direkt mit den Händen aufgetragen und bearbeitet werden. Für professionelle Handwerker ist auch die rationelle Verarbeitung mit Putzmaschine möglich.

Mit Lehmputzen können Sie auch organische Formen gut modellieren. Runde Kanten und bewegte Strukturen können im plastischen Zustand bis zur Perfektion bearbeitet werden. Ist der Lehm mal zu trocken geworden, dann wird die Fläche einfach mit Wasser wieder angefeuchtet und kann weiterbearbeitet werden.

Lehmputz selber machen – Anleitung und Tipps zum Verarbeiten / Herstellen
Herstellung von Lehmputz

Eigene Herstellung von Lehmputz – mit Einsatz von Händen und Füßen

Die Herstellung von Lehmputzen aus Grubenlehm und Sand für das eigene Bauvorhaben ist möglich. Sie erfordert jedoch Erfahrung oder zumindest Grundkenntnisse in der praktischen Arbeit mit Lehmbaustoffen.

Einfacher ist es für Sie, wenn Sie auf einen werkseitig fertig angemischten Lehmputz zurückzugreifen, der im 25 kg Sack oder als 500 kg bzw. 1to. BigBag erdfeucht oder trocken geliefert wird. Die Zeit für das Experimentieren – das Mischen, nach fertiger Trocknung das Ergebnis auswerten und ggf. nochmal mischen – können Sie in der Bauphase bestimmt effektiver nutzen.

Lehmfarbe für schöne Flächen

Lehmfarbe für schöne Flächen

Seit 2013 sind Lehmputze nach DIN 189747 genormt. Das bietet Ihnen im hohen Maß Sicherheit durch gleichbleibend hohe Qualität. Von dieser profieren Sie als Bauherr, Architekt und als verarbeitender Handwerker.

Lehmputze zur fertigen Verarbeitung gibt es unter anderem in folgenden Varianten, die wir Ihnen gerne bei Bedarf auch anbieten:

  • Lehmunterputz – Lieferform: BigBag à 1 to, 500 kg, Sack à 25 kg
  • Lehmoberputz – Lieferform: BigBag à 1 to, 500 kg, Sack à 25 kg
  • Lehmfeinputz – Lieferform: BigBag à 1 to, Sack à 25 kg
  • Lehmkleber – Lieferform: Sack à 25 kg
  • Lehm – Designputz – Lieferform: BigBag à 500 kg, Eimer à 20 kg

Fragen zur Anwendung von Lehmputzen

Wenn Sie Fragen zur Verarbeitung, zum Einsatz und zum Preis von Lehmputzen für Ihr Bauvorhaben haben, so sind wir gerne Ihr Ansprechpartner. Sie erreichen uns im Öko Bau-Zentrum. Die Kontaktdaten finden Sie unter >Kontakt<

Lehmunterputz-Grundputz

Lehmunterputz-Grundputz

Lehmoberputz mit Stroh

Lehmoberputz mit Stroh

Lehmfeinputz-Lehmoberputz fein

Lehmoberputz fein

Lehmdesignputz-Yosima

Lehmdesignputz-Yosima

Lehmklebe- und Armierungsmörtel

25 kg Lehmkleber

4 Antworten

  1. Nina Hayder sagt:

    Wir wollen einen Lehmputz an die Wand machen. Schön zu wissen, dass Unebenheiten schon vor dem Auftragen behoben sein sollten. Aber das Ergebnis sieht sicherlich toll aus.

    • Hallo Frau Hayder,
      vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihre Rückmeldung zum Thema Lehmputz und Untergrundvorbereitung.
      Lehmputze werden in der Regel mindestens zweilagig aufgetragen. Das Finish bildet ein Feinputz (erdbraun oder auch farbig), der nur ca. 2-3mm dünn aufgetragen und mit dem Schwammbrett abgefilzt wird. Beim Auftragen der letzten Feinputzschicht muss der Untergrund „einheitlich“ sein, insofern man nach Regeln arbeitet und dies auch wünscht – will nicht unbedingt jeder 😊
      Beste Grüße, Daniel Döbel

  2. Wolfgang Puelacher sagt:

    Danke ,super Information
    Frage:ist Löss eine Art von Lehm?
    Danke WP

    • Hallo Herr Puelacher,
      vielen Dank für Ihre Nachricht und für die konkrete Anfrage nach der Bedeutung des Begriffes Löß im Zusammenhang mit Lehm. Als Lehmbauexperten sind wir keine Geologen. Aus dem Grund wird ev. meine Antwort nicht ganz wissenschaftlich ausfallen 😊
      Meines Wissens nach ist Löss oder „Löß“ ein feines Sediment, das kalkhaltig ist. Lehm setzt sich im natürlichen Vorkommen aus Ton, Sand und Schluff zusammen. Schluff ist dabei ein feiner Sand. Dieser wird, wenn er Kalkbestandteile aufweist, als Löss bezeichnet.
      Ich hoffe, meine Auskunft ist richtig? Vielleicht kann es jemand noch ergänzen 🙂
      Schöne Grüße, Daniel Döbel

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