Lehmunterputz – Bauen mit Lehm und Kalk

Lehmunterputz

Lehmunterputz – Mischung aus Ton, Sand und Strohhäcksel

Beim Lehmunterputz handelt es sich um einen Putzmörtel aus Ton und Sand, der zum Auftragen von stärkeren Schichtdicken in Neubau und in der Renovierung hergestellt wird. Durch die Zugabe von gehäckselten Strohfasern wird eine bessere Festigkeit erreicht, die das Gefüge auch beim Schwinden im Trocknungsprozess besser zusammenhält.

Die Schichtdicke von Lehmunterputzen kann beim Ausgeleich von Unebenheiten und beim Verputzen von Bruchsteinen in der Restaurierung mehreren Zentimeter stark sein. In dem Fall ist es günstiger den Lehmunterputz in mehreren Lagen aufzutragen, wobei die einzelnen Schichten Zeit zum „Zwischentrocken“ benötigen. Bei geraden Wandflächen wird der Lehmunterputz in der Regel 10 – 15mm stark in einer Lage aufgezogen.

Lehmunterputz – Einsetzbar innen und außen

Lehmunterputz-Lehmsteine

Lehmunterputz auf Lehmsteinen

Im Neubau wird der Lehmputz im Innenbereich eingesetzt. Seine positive Eigenschaft auf das Raumklima resultiert aus der einfachen Zusammensetzung aus Ton, Sand und Stroh, die frei in der Natur vorkommenden. Synthetische Zuschlagstoffe sind im Lehmunterputz nicht beigemischt, von daher kann es zu einer kritischen Raumluftbelastung durch den >Lehmputz< nicht  kommen.

Das Lehm sehr gute Eigenschaften im Bezug auf die Feuchtigkeitsregulierung hat, ist vielen bekannt. Besonders Menschen, die in Fachwerkhäusern wohnen, wissen das zu schätzen und können das auch bestätigen.

Die Sorptionsfähigkeit für Wasserdampf aus der Raumluft ist bei Lehmprodukten sehr hoch. Und weil der Wandputz in Ihrem Haus eine große Oberfläche einnimmt, kommt dem Lehmunterputz eine zentrale Rolle in der Speicherkapazität zu. Je mehr Lehmmasse eingebaut wird, desto mehr Puffer ist für den Feuchtigkeitsausgleich und damit für eine konstantere Raumluftfeuchtigkeit vorhanden.

Lehmunterputz im historischen Fachwerk

Lehmunterputz Renovierung

Lehmputz in der Renovierung / Sanierung

In Fachwerkhäusern wird seit Generationen – vielleicht bis auf die letzen beiden 🙂 Lehm als Baumaterial verwendet. Dabei werden Lehmunterputze sowohl im Innen- und im Außenbereich zum Verputzen der Wandflächen verwendet. Unterputze werden in zweiter Lage von einem Deckputz überdeckt.

Im Innenbereich kann dabei weiter mit einem >Lehmfeinputz< aus Lehm verfahren werden. Im bewitterten Außenbereich müssen die Gefache der Fachwerkfassade mit einem wetterfesten Kalkputz verputz sein.

Lieferform von Lehmunterputzen – trocken oder erdfeucht

Lehmputz im BigBag

erdfeuchter Lehmputz im BigBag

Der Lehmunterputz wird bei größeren Objekten in der Regel erdfeucht im BigBag oder auch als Sackware geliefert. Als Unterputz kann er ein- oder mehrlagig geputzt werden. Er eignet sich als Unterputz zum Verputzen auf Lehmsteine, Ziegelmauerwerk, für Wandheizungen und auch direkt auf Schilfrohr. Bei Bedarf können mit dem Lehmunterputz auch Lehmsteine vermauert werden.

Claytec - Lehmunterputz

Claytec 25kg Sackware

1m³ Lehmuterputz reicht in der erdfeuchten Ausführung bei einer Putzstärke von 10-15mm für ca. 50 m² Wandfläche. Der Putz ist gebrauchsfertig und muss vor der Verarbeitung nur noch mit etwas Wasser angerührt werden.

Alternativ zur erdfeuchten Variante kann der Unterputz auch als Trockenmörtel im 25 kg Sack geliefert werden. Das kann bei der maschinellen Verarbeitung wichtig sein. Die Kosten für getrockneten Lehmunterputz liegen gegenüber dem erdfeuchten etwas höher. Bei einer Putzstärke von ca. 15mm beträgt die Ergiebigkeit 1m².

Fragen zur Verarbeitung von Lehmunterputzen

Wenn Sie Fragen zur Verarbeitung, zum Einsatz und zum Preis von Lehmputzen für Ihr Bauvorhaben haben, so sind wir gerne Ihr Ansprechpartner. Sie erreichen uns im Öko Bau-Zentrum. Die Kontaktdaten finden Sie unter >Kontakt< .

2 Antworten

  1. Angie Matula sagt:

    Sehr geehrte Damen & Herren,

    Kann es bei guter Verarbeitung & richtigem Auftragen von Lehmputz zu Rissbildungen kommen?

    Vielen Dank im Voraus.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angie

    • Hallo Angie,
      vielen Dank für Ihre Nachricht zur Rissbildung beim Lehmputz.
      Risse in der Oberfläche treten dann auf, wenn die Putzschicht zu dick aufgetragen wurde.
      Im Gegensatz zum Kalkputz, Gipsputz etc. bindet Lehmputz nicht ab.
      Er wird fest durch Trocknung. Dabei gibt es einen Volumenverlust, der sich optisch in Rissen abzeichnet.
      Aus dem Grund gibt es immer die Empfehlung den Lehmputz in zwei Lagen zu erstellen.
      1. fetten (höherer Tonanteil zur besseren Haftung) Lehmunterputz auch in dickerer Schichtstärke, der beim Trocknen Risse bildet
      2. Feinputz dünn, um die Risse zu füllen und beim Trocknen rissfrei zu bleiben.
      Sollten auch beim Feinputz Haarrisse entstehen, dann einfach mit dem feuchten Schwammbrett die Fläche noch einmal abfilzen 🙂
      Welchen Lehmputz haben Sie verwendet?
      Schöne Grüße
      Daniel

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